Annika Eheim und Jannik Noeske

Graduate students, Bauhaus-Universität Weimar

DE

Annika Eheim has been studying architecture at Bauhaus-Universität Weimar since 2012. She works at the interface of architectural mediation and monument preservation, and her interests focus on the architectural heritage of the twentieth and twenty-first centuries. She earned her bachelor’s degree with the scientific work “Schulbau in Thüringen 1955–1965: Ein Beitrag zur denkmalpflegerischen Praxis.” Since 2014, she has been working as a guide and coordinator in Berlin and Weimar, designing architecture tours in the UNESCO World Heritage sites in Berlin, as well as the “Bauhaus-Walkng tour” in Weimar. Since 2017, she has been research assistant at the Chair of Preservation of Monuments and Building History.

From 2012 to 2018, Jannik Noeske studied urbanism at Bauhaus-Universität Weimar and Università Iuav di Venezia. He is a member of the Bauhaus Institute for the History and Theory of Architecture and Planning. He focuses on the planning history of European cities in the twentieth century. In his master’s thesis, he explored the urban development of universities in the modern era. Among other things, Noeske addressed the Quartier der Moderne around the former Gauforum and the new Bauhaus Museum, as well as the political history of urban development of Bauhaus-Universität Weimar. He is currently involved in a research project on the policies relating to historical town centers in the GDR.

Bauhaus in the Museum, Bauhaus in the Classroom?

According to its website, the term “Bauhaus” in Bauhaus-Universität Weimar stands for an “eagerness to experiment, openness, creativity, and internationality.” From performances in self-designed costumes at the beginning of the studies to introductory courses in geometrical material design, references to the historical Bauhaus seem obvious at first sight. In addition, the terms used by the university to outwardly refer to the Bauhaus are characterized by a connection with an avant-garde that is one hundred years old. We set out to examine this process of referencing the past, which is familiar to us from our everyday studies, primarily from a student perspective. There is nothing complicated involved in figuring out that the Staatliche Bauhaus operated in Weimar for less than six years, while today’s Bauhaus University Weimar has existed for twenty-three years under this name. We look back to the time after the fall of the wall when the name was discussed. Which voices were heard, and what were the motives and contextual background governing the discussions in the 1990s?

In our paper, we investigate the dynamic interplay between the activities and events of the anniversary and our own training, in the context of the renaming of the old Hochschule für Architektur und Bauwesen (HAB). We examine the christening of Bauhaus-Universität Weimar, and the obligations, promises, and building initiatives associated with the name in Weimar. Is this how we shape society, and what can we still learn from the historical Bauhaus with its ideas of a different world? Have these visions survived for a hundred years?

Annika Eheim und Jannik Noeske

Graduate students, Bauhaus-Universität Weimar

EN

Annika Eheim studiert seit 2012 Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Baukulturvermittlung und Denkmalpflege, dabei sind ihre Interessensschwerunkte das bauliche Erbe des 20. und 21. Jahrhunderts. Ihr Bachelorstudium schloss sie mit der wissenschaftlichen Arbeit „Schulbau in Thüringen 1955-1965. Ein Beitrag zur denkmalpflegerischen Praxis“ ab. Als Guide und Koordinatorin ist sie in Berlin und Weimar seit 2014 tätig und konzipiert unter anderem Architekturführungen in den UNESCO-Welterbesiedlungen in Berlin sowie den „Bauhaus-Spaziergang“ in Weimar. Seit 2017 ist sie wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl Denkmalpflege und Baugeschichte.

Jannik Noeske studierte 2012 bis 2018 Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar und der Università Iuav di Venezia. Er ist Mitglied im Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung. Seine Schwerpunkte liegen in der Planungsgeschichte der Europäischen Stadt des 20. Jahrhunderts. In seiner Masterarbeit untersuchte er den Städtebau von Universitäten in der Moderne. Noeske beschäftigte sich unter anderem mit dem Quartier der Moderne rund um das ehemalige Gauforum und das neue Bauhaus-Museum sowie mit der politischen Geschichte des Städtebaus der Bauhaus-Universität Weimar. Zurzeit arbeitet er in einem Forschungsprojekt zur Altstadtpolitik in der DDR.

Bauhaus im Museum, Bauhaus im Hörsaal?

Der Begriff Bauhaus im Namen der Bauhaus-Universität Weimar steht für „Experimentierfreudigkeit, Offenheit, Kreativität und Internationalität“, so verrät es ihre Webseite. Performances in selbstentworfenen Kostümen zum Studiumsstart, Einführungskurse zu geometrisch-materieller Formgestaltung – vordergründig liegen die Bezüge zum historischen Bauhaus auf der Hand. Dazu sind die Begrifflichkeiten, mit denen sich die Universität nach außen in Bezug zum Bauhaus setzt, von der Anknüpfung an eine inzwischen 100 Jahre alte Avantgarde geprägt. Wir versuchen, die Rekursnahme zu beleuchten, die wir im Zuge unseres Studienalltags vorwiegend aus studentischer Perspektive kennengelernt haben. Man muss nicht lange rechnen, um herauszufinden, dass das Staatliche Bauhaus Weimar keine sechs Jahre in Weimar gewirkt hat. Die heutige Bauhaus-Universität Weimar hingegen gibt es unter diesem Namen seit 23 Jahren. Wir werfen einen Blick zurück auf die Zeit nach der politischen Wende, als über die Namensgebung diskutiert wurde. Welche Stimmen kamen dabei zum Tragen und vor welchen inhaltlichen Beweggründen fanden die Diskussionen der 1990er Jahre statt?

Mit dem Beitrag betrachten wir das Spannungsfeld der Aktivitäten und Ereignisse des Jubiläums und unserer eigenen Ausbildung vor dem Hintergrund der Umbenennung der alten Hochschule für Architektur und Bauwesen: Wir beleuchten die Taufe zur Bauhaus-Universität Weimar – die mit dem Namen verbundenen Verpflichtungen, Versprechungen, Initiativen zu Gebautem in Weimar. Gestalten wir so Gesellschaft und was kann uns das historische Bauhaus mit seinen Vorstellungen einer anderen Welt noch beibringen? Haben diese Visionen 100 Jahre überlebt?